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Schottland Rundreise (Juli 2022)

Über die Isle of Fife zum Perthshire

Das Highlight des Tages sollte natürlich St. Andrews werden, wo Prince William studiert und seine Kate kennengelernt hat – denken wir.

Aber erst geht es morgens zu den Brücken über den Firth of Forth, das ist der Fjord des Flusses Forth an dessen Ende Edinburgh liegt. Die Eisenbahnbrücke dort ist Weltkulturerbe und trotzt wuchtig den Naturgewalten.

Ungefähr fünfmal so wuchtig wie nötig. Hier wurden 5000 Tonnen Stahl mit 8.000.000 Nieten von 5000 Arbeitern in ca. 8 Jahren verbaut.

Die Begründung für diese übervorsichtige Konstruktionsweise ist das Unglück am Tay das sich wenige Jahre zuvor ereignete. Dort stürzte in einer stürmischen Dezembernacht die Eisenbahnbrücke über den Tay ein und riß einen Zug, der gerade darüber fuhr, mit mit in die Tiefe.

Theodor Fontane schrieb unter dem Eindruck des Unglücks Die Brücke am Tay. Der Tay mündet nördlich des Forth in die Nordsee und soll unsere heutige Reiseroute beschließen.

Erst geht es aber entlang der Küste der Isle of Fife zum Fischerörtchen Anstruthers. Zeit für ein paar Schritte am Hafen und einen leckeren Tee (mit Milch) und Scones im Café des Fischereimuseums. Wir kommen mit der Dame im Museumsshop ins Gespräch die uns den Tipp gab, das Museumsschiff im Hafen anzuschauen, dass von Freiwilligen in Schuß gehalten und oft für Fernsehaufnahmen gebucht wird.

Das Schiff erinnert sehr an einen holländischen Fischkutter mit seinen braunen Gaffelsegeln. Tatsächlich gab es hier einen regen Austausch mit den Holländern, die Handel trieben und auch seßhaft wurden. Die Dame aus dem Museum sagte, wir sollen im Ort mal auf die Eingangstüren achten. Die Holländer würde man gut am Stufengiebel über der Tür erkennen.

Für einen Rundgang im Ort fehlte leider die Zeit und wir mussten uns beeilen, um rechtzeitig am Bus zu sein. Das ist der Nachteil organisierter Reisen, aber der Vorteil ist, dass man solche netten Flecken überhaupt entdeckt. Unsere Reiseleiterin Andrea hatte den Weg über Anstruthers gewählt, weil man von dort über einen sanften Hügel mit Feldern und großartigen Ausblicken auf die Küsten nach St. Andrews kommt.

In St. Andrews waren gerade die 150. Golf Open zu Ende gegangen und die Abbauarbeiten waren noch im Gange. In Schottland soll das Golfen erfunden worden sein und hier ist es im Gegensatz zu England ein Sport für Alle. St. Andrews ist gewissermaßen die Hauptstadt des Golfs, aber sie war lange Zeit auch ein religiöses Zentrum und sie ist eine alte Universitätsstadt. Hier hat Prinz William Kunstgeschichte studiert und Kate kennengelernt.

Auch hier gibt es wieder eine Kirchenruine, die mit Bauzäunen verschandelt wurde. Das keltische Grabmal steht deshalb stellvertretend für Kirchenfensterbögen auf grünem Grass mit Strand und Meer im Hintergrund. Sieht in der Vorstellung besser aus, als auf den Fotos.

Von St. Andrews ging es Richtung Dundee hier gab es nur einen kurzen Fotostopp bei einem neu gebauten Museum für Design welches ein Ableger vom Victoria und Albert Museum ist. Außerdem liegt hier ein Nachbau des Schiffs von Scotts Antarktisexpedition, welche er, wie man weiß, im Wettlauf mit Amundsen verloren und mit seinem Leben bezahlt hat.

Mein (Jochen) persönliches Highlight des Tages war der Stopp in Dunkeld am Fluss Tay. Hier hätte ich mich gerne ans Flussufer gelegt und die kleinen Wirbel an seiner Oberfläche verfolgt. Klitzekleines Örtchen mit einem guten Pub an der Brücke, hübschen Geschäften und restaurierten Häusern.

MacGnome stand in einem Schaufenster in Dunkeld

Die nächsten beiden Nächte verbringen wir im Atholl Palace Hotel. Ein pompöser Kasten mit knöcheltiefem Teppich und einer belebten Bar

Das war die heutige Route

1 Kommentar

  1. Petra Stein

    Toll. Die Ausblicke, der Fluss. Schön!
    Schick mal Fotos von der opulenten Bar
    🤪