Frühstücken wollen wir unterwegs und so fahren wir früh ohne einen ersten Kaffee oder Tee in Richtung Aachen. Wir hatten uns ein Bistro Sucré-Salé kurz hinter der deutsch-belgischen Grenze ausgesucht, aber die winkten freundlich ab, weil ausgebucht. Deshalb hatte ich auf‘s Geratewohl in Aachen ein Viertel mit vielen Cafés ausgeguckt. Es war Sonntag, die Sonne schien, alle waren auf den Beinen und die Cafés voll bis auf den letzten Platz. Bei Leni‘s haben wir doch noch ein Plätzchen auf der Terrasse gefunden. Die waren sehr nett, aber nicht sehr schnell und wir hatten 90 Minuten Zeit runterzukommen und zu entspannen, bevor das Frühstück auf dem Tisch stand. Das war dann aber auch sehr lecker und den Kaffee gab es Gott sei Dank zügiger.


Der Weg durch Belgien und den Norden Frankreichs ist immer noch genauso lang und langweilig. Es ist wirklich ein Segen, diese Etappe gemütlich im Thalys hinter sich bringen zu können. Aber wir wollen ja an die Somme und sind deshalb im Auto unterwegs. Der Transponder für die Autobahnmaut funktioniert übrigens nach der langen Corona-Pause immer noch tadellos.
Unser Zimmer Nemo im Gästehaus Longuevie liegt im Dachgeschoß das man sich über schmale Treppen erarbeiten muss. Es ist sofort klar: Die beiden Koffer schleppen wir hier nicht rauf. Deshalb packen wir am Kofferraum das Nötigste in Tragetaschen um und wuchten nur die nach oben.
Anschließend nutzen wir das sonnige Wetter und machen einen ersten Erkundungsgang in die Innenstadt von Amiens. Natürlich mit einem Zwischenstopp auf der sonnigen Terrasse eines Cafés.

originalgetreuer nachbau der im Krieg zerstörten Uhr nur die Dame ist von der Original Uhr erhalten geblieben)





Hier im Le Quai haben wir später zu Abend gegessen. Nicht draußen am Wasser, sondern drinnen wo es angenehm warm war. Freundliche Bedienung und Touristenpärchen an allen Tischen.
Gabi hatte ein enttäuschendes Carpaccio von der Dorade mit Sesamkörnern und ich ein sehr leckeres Erbspürree als Vorspeise. Gabi hat sich im Hauptgericht mit einem Schmorgericht vom Schweinebäckchen entschädigt und ich bekam einen chinesischen Dämpfkorb mit dreierlei Fisch und viel mundgerechtem Gemüse. Das Highlight des Abends war aber der Dessertwein aus der Gascogne, den wir nicht nur zum Dessert getrunken haben.

Durch die abendliche Innenstadt sind wir dann zurück zu unserer Unterkunft am Square Longueville mit dem Zirkusgebäude aus Jules Vernes Tagen. Leider hat die dortige Zirkusschule keine Aufführung in der Woche. Wir hätten uns das Gebäude sonst auch gerne von innen angesehen.