Reisen, Ereignisse und andere schöne Momente

Geburtstag in Sevilla (Oktober 2025)

Wege entstehen beim Gehen

Caminante, no hay camino, se

hace camino al andar

Antonio Machado

Der Morgen startet bedeckt mit leichtem Nieselregen. Gabi hat trotzdem, oder gerade wegen der kühleren Temperatur, viele Vorschläge für unseren letzten Tag. Ich rechne das kurz in Kaffeepausen um und argumentiere, dass ich so viel Koffein nicht mehr gut vertrage. Also einigen wir uns auf den Palacio de las Dueñas, wo 1875 der Dichter Antonio Machado geboren wurde (von dem das Gedichtfragment oben stammt), und die königliche Tabakfabrik, in der heute ein Teil der Universität untergebracht ist.

Also machen wir uns nach einem stärkenden Frühstück auf zum Palacio de las Dueñas. Der wurde zum Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der Renaissance mit gotischen und maurischen Elementen erbaut, und gehört heute den Herzögen von Alba. Der Palast hat, wie die Casa de Pilatos und den Palacio de la Condessa de Lebrija, einen luxuriösen Innenhof und besticht durch mehrere Gärten. Das Leben des Hochadels hat auch seine angenehmen Seiten. Zu sehen ist hier nur der untere Bereich, da das obere Geschoss noch privat genutzt wird.

Danach haben wir uns durch die Altstadt in Richtung der Universität durchgeschlängelt. In der Iglesia de San Nicolas de Bari, einer kleinen, wieder sehr reichlich ausgestatteten Kirche, haben wir einen Zwischenstopp gemacht und ein paar Kerzen für Familie und Freunde angezündet. Wenn euch also demnächst Gutes widerfährt, bedankt euch bei Santa Barbara, San Roc oder der heiligen Fatima.

heilige Fatima
Santa Barbara
La Virgen del Carmen (vertritt hier San Roc)

Ein paar Schritte weiter ist ein dominikanisches Frauenkloster, das selbst gemachtes Gebäck verkauft. Wir haben uns für Naranjitos, Dominicanos, Tartas de Almendra und Tartas de Té entschieden.

Durch die Gärten, die an den Real Alcázar angrenzen, ging es dann weiter zur früheren königlichen Tabakfabrik. Die Zeiten, wo Carmen in der Tabacalera Zigarren rollte, sind lange vorbei. Heute ist dort die philologische Fakultät der Universität Sevilla untergebracht. Ausländische Studenten lernen hier also Spanisch und Spanier studieren Fremdsprachen, wie z.B. Katalanisch 🙂.

Ficus Wurzel

Von der Universität sind wir über den Kanal nach Triana und am Wasser entlang zum Hotel gegangen. Mittlerweile scheint wieder die Sonne und die Temperaturen haben Vortagsniveau erreicht. Der Mercado de Triana lag auf dem Weg und versprach Schatten und Tapas. Wir genießen beides und ruhen uns mit einem Tinto de Verano auf unserem Balkon aus.

Die Lufthansa hat die Taktlosigkeit, uns schon jetzt an den morgigen Abflug zu erinnern. So ist das! Vielen Dank, Sevilla, für die schönen Urlaubstage. Wir werden vor allem die spanische Geselligkeit vermissen und die Bars, wo Eltern, Kinder, Jugendliche, Senioren und Hunde abends zusammen sind, um ohne Pause zu reden und zu lachen.