Wine improves with age… The older I get, the better it tastes
unbekannt
Das Hotel in West Dennis bestand aus vielen kleinen Holzhäusern die einen Eindruck vermitteln, wie es sich im ländlichen Neuengland lebt. Einen sehr lebendigen Eindruck! Gabi hat nämlich gleich die Elektroheizung angeschmissen und sich in ihrem Queen Sized Bett vergraben, bis der Raum wieder eine wohnliche Temperatur hatte. Die Holzhäuser sind nicht so gut isoliert und bei den strengen Wintern in der Region, muss man sicher ordentlich heizen. Aber hübsch sieht so ein Holzhaus schon aus.
Pompöser ist es heute bei unserem Stopp in Newport, wo wir die Vanderbilt Sommerfrische „The Breakers“ besichtigen. Newport liegt wunderschön auf einer Insel umgeben von Schären, Buchten, Seen, Stränden und Golfplätzen.



Ende des 19. Jahrhunderts haben sich dort die Eisenbahn-, Handels- und Industriebarone Sommerresidenzen („Cottages“) errichtet, die den Rahmen für die Vergnügungen der oberen Zehntausend bildeten. Die USA waren damals nur eine ehemalige Kolonie ohne aristokratische Elite und Europa war in allen Fragen des guten Geschmacks führend. The Breakers ist daher eine opulente und, sagen wir mal, stimmige Sammlung französischer und italienischer Baustile mit Marmor, Stuck und Mosaik im Überfluss.




In einem Salon gibt es Paneele mit Abbildungen der griechischen Musen auf einem silbrigen Hintergrund. Diese Paneele liefen niemals schwarz an. Man wunderte sich, schaute genauer hin und stellte fest, dass Platin verwendet wurde. Das war auch damals schon ein sehr teurer Rohstoff.
Das Haus hat 20 Badezimmer. Im Bad neben Cornelius Vanderbilts Schlafzimmer ist eine Badewanne die in Form eines Sarkophags aus einen Granitblock gehauen wurde. Es gibt Wasserhähne für kaltes und warmes Wasser sowie kaltes und warmes Salzwasser – dem wurde damals eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Allerdings war die massive Marmorwanne so kalt, dass man sechsmal hintereinander heißes Wasser einfüllen und wieder ablassen musste, bis der Stein so weit aufgewärmt war, dass man dort ein warmes Bad nehmen konnte.
Ein Heer von Butlern und Hausangestellten kümmerte sich um die Vanderbilts und deren Gäste. In der riesigen Küche ging das Feuer in dem sechs Meter langen gußeisernen Herd niemals aus. Auf dem abendlichen Menü stand eine Auswahl zahlreicher kalter und warmer Köstlichkeiten mit französischem Namen. Dazu gab es Patisserie aus der hauseigenen Bäckerei.
Der Spass war zu Ende, als Anfang des 20. Jahrhunderts, die Mehrwert- und Erbschaftssteuer eingeführt wurde. Die Vanderbilts mussten The Breakers aufgeben und machen heute auch nur noch Pauschalurlaub.
Fotografieren durfte man übrigens nur außerhalb des Hauses, so mussten wir mit ein paar Postkarten aus dem Museumsshop Vorlieb nehmen.





Unterhalb dieser Herrensitze verläuft der „Cliff Walk“. Der war schon zu Zeiten der Vanderbilts und Astors öffentlich zugänglich und bietet schöne Ausblicke auf die See und die Residenzen. Wir hätten uns hier gerne mehr Zeit gelassen, aber bei Gruppenreisen muss man halt mitspielen.





Im Zentrum von Newport hatten wir Zeit für das Mittagessen. Mit dem Brick Alley Pub & Restaurant haben wir einen guten Griff getan. Dort konnten wir direkt an der Bar essen und die Baseball Trikots, Nummernschilder, Sporttrophäen und Plaketten bewundern, die überall herumhingen. Die Mädels hinter der Theke waren super nett und auf Zack. Wir hatten ein Limonade die sehr rosa und künstlich aussah, aber gut schmeckte. Mein Cajun Chicken Burger war klasse und Gabis Sliced Turkey Sandwich ebenfalls ein Volltreffer. Da gehen wir beim nächsten Besuch in Newport wieder hin!



Den Nachmittag waren wir nur noch auf dem Highway Richtung Kennybunkport in Maine unterwegs. Fünf Stunden Zeit zum Dösen, aus dem Fenster schauen oder Blog schreiben.



Unsere heutige Route:
