Reisen, Ereignisse und andere schöne Momente

Jochen an der Cote d'Azur (Juli 2009)

Sainte Marguerite

Wie manche Leute ihre Tagesgeschäfte schon mittags erledigt haben wird mir ein ewiges Ràtsel sein. Ich hab jedenfalls heute nicht getrödelt; war aber erst um 11:30 Uhr auf dem Boot zur Insel Sainte Marguerite.
Die Blaskapelle zum Nationalfeiertag vor dem Rathaus habe ich dabei schon links liegen lassen. Das lag aber auch daran, dass ich 3 Liter Wasser, eine große Flasche Orangina, Äpfel, Pfirsiche, Stücke von Pizza Saladière und Italienne und ein wenig Taboulé an der einen Hand hatte und gefühlte 10 kg an Fotoausrüstung und Büchern im Rucksack. Man macht übrigens weniger Fotos, wenn man bepackt wie ein Muli die Hafenmole entlangzockelt -eigentlich gar keine!
Nun bin ich glücklich auf der Insel und brauche weder Hunger noch Durst zu fürchten, sollte der Schiffsverkehr überraschend eingestellt werden. Nach einem langen Fussmarsch habe ich ein schattiges Fleckchen gefunden, um eine Schaufel Sand und Steinchen aus den Schuhen zu entfernen und den Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Dabei fiel mir auf, dass ich die Armbanduhr beim Eincremen auf dem Schiff verloren habe. Mist! Alles auf den Kopf gestellt, geflucht und nochmal Schwein gehabt. Unter den Äpfeln hab ich sie glücklich gefunden. Puh!
Auf den Schreck hab ich gleich das Taboulé verputzt – mit der Visakarte als Gabelersatz. Könnte ein toller Werbespot für Visa sein, wenn Julia Roberts die Rolle übernimmt. Zum Reinigen haben sich übrigens Einwegbrillenputztücher bewährt. In der Wildnis muss man sich zu helfen wissen, wenn man an die Leckereien aus dem Feinkostgeschäft will.
Satt, zufrieden, eingecremt und beschattet werde ich jetzt den Wellen zuschauen und den Zickaden lauschen.