Reisen, Ereignisse und andere schöne Momente

Fahrradtour in der Bretagne (Juni 2017)

Was bisher geschah …

Wenn Außerirdische unser Verhalten aus der Ferne beobachten und ihre Teleskope, wie es der Zufall will, diese Tage auf Gabi und mich gerichtet hätten, würden Sie in etwa Folgendes notieren:

  1. Fahren mit dem Auto von Bonn nach nach La Baule, machen einen kurzen Stopp, und fahren dann weiter nach Quimper. 
  2. Fahren mit dem Zug über Nantes wieder zurück nach La Baule. 
  3. Fahren mit den Fahrrad wieder von La Baule nach Quimper. 
  4. Fahren mit dem Auto von Quimper nach Bonn.

Sie müssten zu dem Schluß kommen, dass Menschen willkürlich und ziellos Energie verplempern, somit eine Gefahr für die kosmische Gemeinschaft darstellen und folglich umgehend pulverisiert werden müssen. Wollen wir hoffen, dass sie gerade nicht hinschauen!

Die letzten beiden Tage waren wir auf Autobahnen und Landstraßen unterwegs und haben deutlich weniger gesehen, als wir gehofft haben. Gestern hätten wir den Tag gerne mit einem Abstecher nach Honfleur begonnen, aber es war gut, dass wir direkt Richtung La Baule gefahren sind. Ab Rennes ging es über National- und Landstraßen. Das ist wegen der Kreuzungen und Kreisel nervig und anstrengend. Es sind auch nicht gerade die hübschesten Ecken durch die man fährt und irgendwann ist es auch egal und man will einfach nur noch ankommen.

Gestern Abend haben wir den Wagen auf dem Parkplatz des Best Western Krengenn abgestellt und da bleibt er jetzt eine Woche bis wir mit der Radtour dort wieder ankommen.

Das Hotel ist gut gelegen und wir folgen der Empfehlung des Mannes vom Empfang und schlendern am Fluss entlang zur Brasserie de l’Epée. Gabi bestellt sich japanischen Thunfisch und fand, das dies das leckerste Gericht bisher gewesen ist, seit wir unterwegs sind. Ich bin mit meinem Burger mit Fritten auch ganz zufrieden. Bei einem Mittagsstopp in Avranches (nettes Örtchen mit kostenlosem Parkplatz, vielen Bistros und Cafés unter Bäumen) haben wir den Café Gourmand kennengelernt. Das ist ein Kaffee oder Espresso mit mehreren klitzekleinen Nachtischportiönchen (Créme brûlée, Küchlein, Mousse & Micro-Croissant). Im l’Epée gab es einen Thée Gourmand der ebenfalls sehr gelungen war. Weil wir das bei Gelegenheit zuhause mal nachmachen wollen, notiere ich hier die Zusammenstellung:

Großer Nachtischteller oder Schiefertafel mit …

  1. Tee, Kaffee oder Espresso (ist ja schließlich Namensgeber)
  2. Schälchen mit Créme Brûlée (wenig! 3cm Durchmesser, max. 1cm hoch)
  3. Schokoladenmousse (auch wenig)
  4. Maracujacreme mit einigen Kernen obendrauf in einer ausgehöhlten Maracujahälfte
  5. Schnapsglas mit frischen Orangensaft, Orangenfilets und Basilikumstreifen
  6. Deko (Sahnetupfer, Fruchtmarklinien, etc.)

Da wir uns den für die Region typischen Cidre gegönnt haben ging es danach leichtfüssig zum Bahnhof, wir wollten nochmal die Abfahrtzeiten checken. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem hübschen kleinen Blumenladen vorbei, der Sukkulenten hübsch in Gläsern und Glas- Cloches dekoriert hatte, Vielleicht können wir auf dem Rückweg in einer Woche etwas mitnehmen.

Die Nacht war dann kurz, da sich in der Nähe das Quimperer Bermudadreieck befand, sprich drei grosse Kneipen wo die Leute sich sehr laut und lange unterhielten. Das Geschrei wurde dann am frühen morgen von den Möwen abgelöst. Jochen meinte, die französische Übersetzung für Möwe (mouette) klingt wie stumm (muet, muette) auf Französisch. Wir müssen noch prüfen ob das stimmt, sonst muss derjenige der den Begriff gewählt hat, schwerhörig gewesen sein.

Nach dem Frühstück ging es zum Bahnhof und jetzt sitzen wir im Zug, schreiben diesen Blogeintrag und fragen uns, ob der botanische Garten in Nantes wirklich schön sein wird und was wir hoffentlich dort noch Schönes entdecken bevor wir Nachmittags den Zug nach La Baule nehmen.

Rückblickend auf den heutigen Tag in Nantes ist zu sagen: da wollen wir wieder hin. Wir hatten leider nur einen klitzekleinen Einblick in diese wunderschöne Stadt, haben aber schon beschlossen, nochmal zu einem verlängerten Wochende mit dem TGV dorthin zu fahren. Sehr schöne Geschäfte und viele Kirchen, Parks und öffentliche Gärten, sowie Museen und Kunst. Es gibt also noch viel zu sehen, was wir heute nicht geschafft haben.