Reisen, Ereignisse und andere schöne Momente

Indian Summer in Neuengland (Oktober 2015)

Willkommen!

Wenn man sich die Berge mal wegdenkt, sind die Alpen eine stinklangweilige Angelegenheit.

Gerald Drews

25 Jahre sinnstiftender ehelicher Gemeinschaft bringen eine gewisse Routiniertheit in Fragen des täglichen Lebens. So haben wir das schwierige Problem des Kofferpackens dadurch gelöst, dass wir festlegen, welchen Teil des Hausstands wir zuhause lassen, statt über der Frage zu verzweifeln, was wir unterwegs möglicherweise brauchen könnten. Durch die großzügige Regelung bei Iceland Air haben wir mit 4 Koffern und 64 kg Freigepäck jedenfalls eine Menge Spielraum.

In wenigen Tagen, bald schon Stunden, fliegen wir nach Boston, um dort unsere Silberhochzeitsreise durch den Indian Summer zu beginnen. Zum Thema Fliegen gehen unsere Meinungen übrigens auseinander. Ich finde Start und Landung prima, während die Zeit dazwischen eher wie ein MRT mit Bordkino und geringfügig mehr Bewegungsfreiheit ist. Gabi findet die ganze Veranstaltung einfach gräßlich. Punkt.

Wie es uns diesmal ergeht und was wir auf unserem Weg durch Neuengland und den Südosten Kanadas bemerkenswert finden, könnt ihr in den nächsten Tagen hier nachverfolgen. Wann neue Beiträge erscheinen, hängt ein bißchen von der WLAN-Verfügbarkeit in unseren Hotels ab. Ihr könnt mit hübschen Fotos und kurzweiligen Berichten rechnen.

Auf dieser Seite könnt ihr nachsehen, an welchen Tagen wir wohin unterwegs sind und in welchem Hotel wir abends die müden Beine entspannen.

Unsere Reiseroute

2. Oktober: Flug von Frankfurt über Reykjavik nach Boston

Morgens wuchten wir diverse Koffer und Taschen ins Taxi und machen uns auf den Weg nach Siegburg. Mit dem ICE geht es in einer knappen Stunde direkt zum Flughafen. Nach Check-In, Durchleuchtung, Befragung und weiteren Kontrollen können wir am frühen Nachmittag an Bord. Flug FI 521 am 2.10. um 14:00 Uhr von Frankfurt nach Reykjavik Kevlavik International Airport. Dort sind wir um 15:35 Uhr Ortszeit. Der Flug dauert 3,5 Stunden, aber wir fliegen mit der Sonne über zwei Zeitzonen.

Nach einem zweistündigen Zwischenstopp geht es um 17:25 Uhr weiter mit dem Flug FI 633 nach Boston Logan International Airport. Um 19:00 Uhr Ortszeit sind wir dort und schauen mal, ob uns die Einwanderungsbehörden ins Land lassen.
Die nächsten vier Tage sind wir in diesem Hotel:

Courtyard Tremont
275 Tremont Street
Boston
Telefon: 001-617-426-1400
Fax 001-617-338-1893

3. Oktober: Mark Twain und Harriet Beecher-Stowe

Mit dem Mietwagen geht es von Boston aus nach Westen Richtung Hartford in Connecticut zum Haus das Mark Twain für seine Familie gebaut hat und in dem er unter anderem die Tom Sawyer Geschichten schrieb. Mir gefällt die nette Anektdote, dass Twain einen Teil des Daches mit Blech beschlagen ließ, damit er den Regen trommeln hört oder dass ihm und seiner Frau Livy die geschnitzen Engel am unteren Bettpfosten so gut gefielen, dass sie mit dem Kopf am Fußende schliefen, um sie besser sehen zu können.

The Mark Twain House & Museum
351 Farmington Avenue, Hartford, CT, 06105
(860) 247-0998

Auf dem Weg dorthin bietet sich das Museumsdorf Old Sturbridge Village für einen Zwischenstopp an. Die Gebäude dort sind nicht rekonstruiert, sondern aus allen Teilen des Landes zusammengetragen und dort wieder aufgebaut worden. Mal schauen wie authentisch das Dorf im Vergleich zur Plimoth Plantation am 6. Oktober sein wird.

Old Sturbridge Village
1 Old Sturbridge Village Road
Sturbridge, MA 01566
(508) 347-3362

Neben dem Mark Twain House liegt das Haus von Harriet Beecher-Stowe die mit „Onkel Toms Hütte“ eine der Zündschnüre gelegt hat, die schließlich zum Sezessionskrieg führten. Abends haben wir noch eine Gespenstertour „Graveyard Shift Ghost Tour“ im Mark Twain Haus gebucht. Es geht ja langsam auf Halloween zu.
Mal schauen, ob wir danach noch die zwei Stunden nach Boston auf uns nehmen oder ob wir uns in Connecticut eine nette Bleibe für die Nacht suchen.

4. Oktober: So oder so

Vielleicht flanieren wir durch die Boston Commons und machen einen ruhigen Tag oder wir fahren nochmal raus nach Lexington, wo der amerikanische Unabhängigkeitskrieg begann oder nach Concord wo Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau lebten. Abends müssen wir auf jeden Fall den Mietwagen am Flughafen abgeben und dann treffen wir auch schon auf die anderen Teilnehmer der Reise

5. Oktober: Boston und Harvard

16 historische Sehenswürdigkeiten auf 4 km Länge: Wir spazieren auf dem Freedom Trail durch die City. Die Kulisse könnte uns bekannt vorkommen? Die Kultserien „Ally McBeal“ und „Boston Legal“ wurden hier gedreht! Nachmittags geht’s zur berühmtesten IQ-Schmiede der Welt, der Harvard-Universität. Viele haben hier schon ihre Karriere vorbereitet: John F. Kennedy, die Obamas, Bill Gates … Beim Rundgang über den Campus plaudert ein Student mit uns über das amerikanische Bildungssystem. Zurück in Boston geht’s durch das historische Beacon Hill und den Stadtpark zum Hotel. Wie wär’s mit einem After-Work-Drink in der Boylston Street?

6. Oktober: Mayflower und Cape Cod

In einem Vorort Bostons erblickte er das Licht der Welt: John Fitzgerald Kennedy. Wir sind in der J.F.K. Library, die ihm gewidmet ist. Ein passender Ort, denn Neuengland war und ist fest in Demokratenhand. Danach machen wir einen Zeitsprung in die Ära der Gründerlegenden: Da liegt sie, ein Nachbau der Mayflower, auf der die Pilgrim Fathers nach Amerika kamen! Wie die ersten Siedler lebten? Das erfahren wir anschaulich in der Plimoth Plantation. Dünen, Meer, Wind: Cape Cod. Was für eine Küstenlandschaft! 150 km.

Die nächsten beiden Tage sind wir hier untergebracht:

The Lighthouse Inn
One Lighthouse Inn Road
Lighthouse Inn
Telefon: 001-508-398-2244
Fax 001-508-398-5658

7. Oktober: National Seashore

Wir riechen das Salz in der Luft. Am Kap des Kabeljaus, Cape Cod, ankerte 1620 die Mayflower. In P’town, wie der Künstlerort Provincetown liebevoll genannt wird, laden Cafés und Galerien zum Verweilen ein. Meeresluft macht bekanntlich hungrig! An der National Seashore schmeckt das Picknick daher gleich doppelt gut. Anschließend unternehmen wir dann einen ausgedehnten Strandspaziergang auf Great Island

8. Oktober: Newport

Die schönsten Sommerhäuser – die Cottages – der reichen New Yorker des 19. Jahrhunderts sehen wir auf dem Cliff Walk – auf den Klippen über dem Atlantik. Mal sehen: Welches gehörte den Vanderbilts? Die Fahrt führt uns dann Richtung Norden nach Kennebunkport in Maine, auch Sommerfrische von Mr. Bush Senior. Wichtig für den Plausch mit den Amerikanern: Wie haben die New England Patriots und die Boston Red Sox eigentlich gespielt? Unser Hotel:

Colony Hotel
140 Ocean Avenue
Kennebunkport
Telefon: 001-207-967-3331
Fax 001-207-967-5551

9. Oktober: Portland und Freeport

Stadtrundgang durch Portland gefällig? Die Hafenstadt ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Staates Maine. Übrigens einer von 18 Bundesstaaten ohne Todesstrafe. Am Nachmittag fällt die Wahl schwer – wir können mit dem Reiseleiter an der Casco Bay im Wolfe’s Neck Woods State Park wandern oder in Freeport die zahlreichen Outlet-Stores stürmen?

Alternativ haben wir noch die Möglichkeit, zu den bewohnten Inseln der Casco Bay, mit den Postschiffen der Mailboat Run, zu fahren. Unser Hotel:

Hilton Garden Inn
5, Park Street
Freeport
Telefon: 001-207-865-1433
Fax 001-207-865-1432

10. Oktober: Camden und Bar Harbor

In der alten Werftstadt Bath leben die Einwohner auch heute noch vom Schiffbau. Statt wie einst Großseglerbauten füllen nun Regierungsaufträge für Fregatten und Zerstörer die Auftragsbücher. Uns zieht es weiter nach Camden, perfektes Neuengland-Idyll am Fuße des Mt. Battie: ein Farbenrausch der Natur. Wir fahren an der Küste entlang nach Bar Harbor und können uns nicht sattsehen an den intensiven Rot-, Gelb- und Bronzetönen der Buchen, Eichen und Ulmen. Die nächsten beiden Tage bleiben wir im:

Hampton Inn
12, Norman Road
Bar Harbor
Telefon 001-207-288-3210
Fax 001-207-288-2406

11. Oktober: Acadia-Nationalpark

Wir sind im einzigen Nationalpark Neuenglands. Was für einen fantastischen Blick man vom Mt. Cadillac auf Buchten und goldglänzende Wälder hat! Raue Küsten, bunte Wälder an malerischen Seen – hier entspannte sich schon Mr. Rockefeller und ließ Wander- und Kutschwege anlegen. Wir spazieren am Jordan Pond. Am freien Nachmittag haben wir die Möglichkeit den Küstenort Bar Harbor oder einen der zahlreichen Wanderwege des Nationalparks zu erkunden.

12. Oktober: Bretton Woods

Vorbei an idyllisch gelegenen Seen geht’s nach Bretton Woods in den White Mountains. Hier wurden 1944 die Weltbank und der IWF ins Leben gerufen. Doch was sind schon Banknoten gegen das einzigartige Farbenspiel der Rot-, Silber- und Zuckerahornbäume? Stopp! Wir halten an einer ländlichen Polizeistation. Keine Angst, der Sheriff möchte uns nur was über seinen Job erzählen. Wie beim Verhör. Nur: Wir stellen die Fragen. Evtl. abends noch eine Drink im historischen Mt. Washington Hotel einnehmen? Wir übernachten nicht ganz so Luxuriös – in einer Lodge. Unser Hotel für die nächsten beiden Tage:

The Lodge
Route 302
Bretton Woods
Telefon: 001-603-278-1000
Fax  001-603-278-7985

13. Oktober: Die Berge Neuenglands

Von wo hat man einen unvergesslichen Blick auf die Wälder Neuenglands? Kein Zweifel, vom Gipfel des Cannon Mountain, den wir mit der Seilbahn erreichen! Die Möglichkeit zu Extratouren oder durch die Klamm der Franconia Notch dort machen wir uns auf den Weg zu rauschenden Kaskaden und durchstreifen die Presidential Range. Früher nutzten Indianer, Trapper und Holzfäller das Tal als Korridor nach Norden. Am Nachmittag erkunden wir das Mt. Washington Hotel und schlendern über die weitläufige Anlage. Wenn ein Bär gesichtet wird, ändern wir den Plan spontan.

14. Oktober: In Vermont

Wir überqueren den Connecticut River und sind in Vermont. In den 1970er Jahren war Umweltschutz hier noch ein Fremdwort, inzwischen gilt Vermont als der „grüne“ Staat. Wir spazieren in die von Gletschern gegrabene Quechee Gorge und fahren weiter in die Grünen Berge. Was träufeln sich viele Amerikaner auf ihre Pancakes? Ahornsirup. Vermont ist Hauptproduzent, da ist der Besuch des Ahornmuseums bei Rutland also ein Muss. Übernachtung in einem netten Hotel in der Kleinstadt Chittenden. Unser Hotel:

The Mountain Top Inn
195, Mountain Top Road
Chittenden
Telefon: 001-802-483-2311
Fax  001-802-483-6373

15. Oktober: Der Appalachian Trail

Perfekte Lektüre für heute: Bill Brysons „Picknick mit Bären“. Auch wir wagen uns in die Green Mountains und wandern ein kurzes Stück auf dem Appalachian Trail. Weiter geht’s durch das malerische Vermont. Nach einem Stopp am Lake Champlain und der Fahrt mit der Fähre erreichen wir die Olympiastadt von 1932 und 1980: Lake Placid.  Abends umrunden wir noch den Mirror Lake danach haben wir uns unser Dinner in einem der vielen Restaurants verdient. Unser Hotel:

Golden Arrow
2559 Main Street
Lake Placid
Telefon: 001-518-523-3353
Fax 001-518-523-806

16. Oktober: Auf nach Kanada

Es heißt Abschied nehmen von den farbenfrohen Wäldern Neuenglands, wir passieren die Grenze zu Kanada. Wie verstehen sich die Kanadier mit ihren amerikanischen Nachbarn? Unser Reiseleiter verrät es uns auf dem Weg in die Provinz Québec. Bonjour, Montréal!  Die Stadtrundfahrt führt uns zum Mont Royal mit der Kirche St-Joseph, Wahrzeichen der Metropole am St.-Lorenz-Strom. Danach haben wir Zeit für eigene Entdeckungen z. B. die Altstadt Vieux-Montréal mit der Basilika Notre Dame oder den Place Jacques-Cartier. Unser Hotel:

Hyatt Regency
1255, Jeanne Mane Street
Montreal
Telefon: 001-514-982-1234
Fax 001-514-982-2036

17. bis 18. Oktober: Montreal

Jetzt geht es ohne Reisegruppe weiter. Wir gehen auf eigene Faust auf Entdeckungstour, mal sehen was Montreal noch alles zu bieten hat… z.B. Shoppen in der Rue Ste-Catherine oder in die Ville Intérieure? Die unterirdischen Passagen Montréals erstrecken sich über eine Länge von 32 km (!) mit 1700 Läden. Als Abschluss könnten wir im Biodome vorbeischauen, dort gibt’s die ganze Natur Ostkanadas unter einem Dach. Unser Hotel für die nächsten beiden Tage:

Ritz Carlton
1228 Rue Sherbrooke O
Montréal
Telefon: 001-514-842 2412

19. Oktober: Die Schwalbe fliegt über den Eriesee

Nicht nur die Schwalbe ist auf dem Weg nach Buffalo. Auch wir rollen gemächlich durch die kanadische Seenlandschaft dorthin – mit einem Geburtstagskind an Bord.
Die lange Fahrt bietet Zeit, um Felder, Dörfer und Hügel vorbeiziehen zu lassen, mal ganz bei sich selbst zu sein und ein Gedicht auswendig zu lernen. Zum Beispiel das hier: John Maynard (Theodor Fontane).

Unser Hotel für die nächsten beiden Tage:

The Mansion on Delaware Ave
414 Delaware Ave
Buffalo
Telefon: 001-716-886-3300

20. Oktober: Niagarafälle

Heute geht es zu den Niagarafällen – wir sind gespannt, ob er auch genug Wasser hat.

21. Oktober: Toronto

Heute ist unsere letzte Station Toronto – mal sehen wieviel Zeit uns bleibt um die Stadt zu erkunden. Unser Hotel:

The Ritz Carlton Toronto
181 Wellington St W
Toronto
Telefon: 001-416-585-2500

22. – 23. Oktober: Rückflug von Toronto über Reykjavik nach Frankfurt

Flug FI 602 am Donnerstag, 22.10. um 21:05 Uhr von Toronto Lester P. Pearson International Airport nach Reykjavik Kevlavik International Airport. Wir fliegen ja gegen die Zeit und kommen dort um 6:20 Uhr Ortszeit an. Zeit für einen schnellen Kaffee und dann geht es nach einer Stunde Zwischenstopp schon weiter.

Flug FI 520 am 23.10. um 7:25 Uhr von Reykjavik nach Frankfurt. Dort sind wir um 12:50 Uhr und das Schöne ist, dass der ICE direkt am Flughafen abfährt und uns in einer Stunde bequem bis Siegburg bringt. Ein paar Taximinuten später stehen wir dann auch schon wieder vor unserer Haustür und verbringen den restlichen Nachmittag damit auszupacken und den mitgebrachten Ahornsirup zu verstauen.